cads Mitgliederversammlung in Graz - Zwischen Herausforderungen, Anforderungen und österreichischer Gastfreundschaft bei Legerocads
"Der Dschungel lichtet sich, aber der Teufel liegt im Detail.“ Dieses Fazit zieht der cads Vorsitzende Andreas Tepest nach der cads Mitgliederversammlung, die am 26. und 27. Juni in Graz stattgefunden hat. 86 Teilnehmer aus Industrie, Handel und diverser Institutionen nutzten die Veranstaltung, um sich über die turnusmäßigen Regularien hinaus mit den neuesten EU-Verordnungen und Regulierungen zu beschäftigen. Ein Highlight der zweitägigen Veranstaltung war der Besuch beim österreichischen Schuhhersteller Legero, begleitet von einem stimmungsvollen Abend unter steirischem Himmel.
Andreas Tepest und Morten Bay Jensen |
Moritz Lange, Manfed Junkert, Andreas Tepest, Dr. Claudia Schulz, Morten Bay Jensen und Stephan-Krug |
Das Thema Nachhaltigkeit mit seinen vielen Facetten stellt die Schuh- und Lederbranche vor riesige Herausforderungen. Diese Herausforderungen will cads nicht nur bewältigen, sondern sich proaktiv mit Maßnahmen und Vorkehrungen bei Politik und NGOs Gehör schaffen. Für cads ist Nachhaltigkeit ein Begriff und Anspruch, der nicht nur Verordnungen sondern vor allem Verantwortung beinhaltet. Alle cads Mitglieder gehen mit bestem Beispiel voran. Dafür stehen unter anderem die Aktivitäten der diversen cads Arbeitsgruppen, die ihre aktuellen Projekte und Forschungsergebnisse in Graz vorstellten. Im Fokus stand unter anderem die Neuausrichtung der AG Chemikalien, die wegen ihrer weiterreichenden Aufgaben in Zukunft den Titel AG „Product Compliance“ tragen wird.
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An beiden Tagen wartete die cads Mitgliederversammlung mit einem umfangreichen und anspruchsvollen Programm auf. Namhafte Referenten berichteten über neueste Entwicklungen und kommende Regularien aus EU-Sicht. Ob Eco-Design (Dr. Gerhard Wiebe, Produktkanzlei, Berlin), Digitaler Produktpass (Shari Alt, Scheer-Institut, Saarbrücken), DPP Studie (Eduard Wagner, IZM Fraunhofer Institut, Berlin), Blauer Engel (Dr. Sven Ueberlein, RAL, Bonn) oder CSDDD (Daniel Alexander Hopp, Amfori, Brüssel) – die Anforderungen an die Branche sind enorm und mitunter kaum zu bewältigen. Zahlreiche praktische Hinweise und welche Vorkehrungen in Bezug auf die Produktsicherheits- und Entwaldungsverordnung zu treffen sind, gab Dr. Arun Kapoor von der Kanzlei Noerr in München den Teilnehmern mit auf den Weg.
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Daniel Alexander Hopp |
Dr. Arun Kapoor |
Jede cads Veranstaltung steht nicht zuletzt für aktives Networking. Spannende Impulse lieferten die beiden Podiumsdiskussionen. HDS/L Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert sprach mit Karin Kapper (Legero), Mag. Eva-Maria Strasser (Geschäftsführerin des österreichischen Fachverbandes der Textil, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie) und Bernhard Stiasny (Leder + Schuh) über Grenzen überschreitende Aspekte von Nachhaltigkeit in Industrie und Handel. Thematisiert wurden auch die erheblichen Diskrepanzen, die das Thema Nachhaltigkeit aus Verbrauchersicht (eher gering) und den hohen Anforderungen an Hersteller und Handel mit sich bringt. Das gilt nicht zuletzt für den PEF (Product Environmental Footprint) als ESPR Anforderung. Über erste Erfahrungen und kommende Maßnahmen diskutierte Andreas Tepest mit Dr. Ines Anderie und Johannes Menges (PFI) sowie Dominic Bergmeister (Deichmann).
Bernhard Stiasyn, Mag. Eva-Maria Strasser, Karin Kapper und Manfred-Junkert |
Johannes Menges, Dr. Ines Anderie, Dominic Bergmeister und Adreas-Tepest |
Zum Schluss der erfolgreichen Veranstaltung appellierte der cads Vorsitzende Andreas Tepest an alle Mitglieder: „Wir müssen Allianzen bilden, um die vielen EU-Themen zu bearbeiten. Es geht darum, mit geballter Kraft an die Politik heranzutreten und als Branche zusammenzustehen.“ Dabei sei es wichtig und unabdingbar, Textilien und Schuhe klar voneinander zu trennen. „Was für Textilien gilt, kann für Schuhe nicht funktionieren. Auch hier muss cads aktiv mitwirken und einschreiten!“
Andreas Tepest und Manfred Junkert